Folge 4: Von der Probe zur Diagnose

Shownotes

Der Einsatz von Antibiotika oder auch anderer antimikrobieller Wirkstoffe sollte nicht wahllos erfolgen. Im Idealfall wird zunächst eine Probe vom Ort der Infektion, also zum Beispiel Nasensekret, Lungenauswurf, Blut, Stuhl oder Urin, ins Labor geschickt. Dort wird der Erregertyp nachgewiesen und geprüft, ob und welche Antibiotika zur Behandlung geeignet sind.

In der heutigen Folge erklären Elisabeth und Christian, mit welchen Methoden die Erreger nachgewiesen werden und wie Resistenzen im Labor bestimmt werden. Hierzu zählen vor allem die Erregerkultur, die Polymerasekettenreaktion (PCR) sowie immunologische Tests und genetische Tests.

Das Antibiogramm gibt Auskunft darüber, ob mit einem gewählten Arzneimittel die Erreger in der Probe abgetötet werden oder nicht. Ein wichtiger Wert hierbei ist die minimale Hemmkonzentration. Das ist die Konzentration von Antibiotika, die ein Wachstum der Krankheitserreger verhindert. Je niedriger dieser Wert ist, umso besser.

In der Realität werden Antibiotika oft ohne Nachweise von Erregertyp und möglicher Resistenzen verordnet. Denn Diagnostik kostet Zeit und Geld. Und die Beschwerden sollen ja auch möglichst schnell verschwinden. Wenn dann das Antibiotikum nicht hilft, ist schon wertvolle Zeit verstrichen. Deswegen sollte eigentlich, parallel zur Verordnung eines Antibiotikums auch eine Probe zur Analyse ins Labor gehen. Wenn das Ergebnis vorliegt, kann bei Bedarf auf ein anderes und wirksameres Medikament gewechselt werden.

Wie der Ablauf im mikrobiologischen Labor ist, wenn dort eine Probe von einem infizierten Patienten ankommt, erklärt Dr. Sönke Andres vom Nationalen Referenzzentrum für Mykobakterien am Forschungszentrum Borstel.

Besonders wichtig ist die Testung auf Resistenzen bei den Erregern der Tuberkulose (Mycobacterium tuberculosis). Denn hier kommen Resistenzen besonders oft vor. Hier kommen vor allem genetische Testverfahren zum Einsatz.

Über neue Entwicklungen bei der Tuberkulose-Diagnostik informiert Prof. Dr. Ulrich Schaible, Sprecher des Leibniz-Forschungsverbund INFECTIONS, Direktor des Forschungszentrums Borstel, Leibniz Lungenzentrum.

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